Inhalt

Hokuspokus, Filzpantoffeln
Ochsenpisse, Salzkartoffeln.
Schweinebauch und Spinnenhirne
Gewalt beherrscht manche Birne.
Der Weg aus diesem Totentanz
ist Liebe, Freiheit, Toleranz.

Leseprobe

Elias hockt im Knast auf dem kalten Betonboden und hält verzweifelt den Kopf zwischen den Händen. Hätte er nur auf seine Grossmutter gehört und dieses verfluchte Buch nie angefasst. Wie soll er hier je wieder rauskommen?

Draussen ist es Nacht geworden. Am Horizont geht der Mond auf und sendet die ersten Lichtstrahlen durch die Gitterstäbe. In der Ferne ein Bellen. Es müssen die gefürchteten Wachthunde des Generals sein.

"Der Dicke ist an allem Schuld. Er hat mich hier eingelocht, weil ich nicht auf Befehl habe lachen können!? Der Scheisskerl will mich fertig machen, und am Ende als Kanonenfutter benützen."

Elias zerrt verzweifelt an den Gitterstäben. Die sind fest verankert und machen keinen Wank.

Plötzlich vernimmt er eine Stimme: "Denke nicht bloss, deine Lage sei hoffnungslos. Werfe weg deine gar nicht tolle, Opferrolle!"

Zwei Filzpantoffeln zwängen sich durch die Gitterstäbe. Elias verwirft die Hände: "Was wollt ihr hier? Was soll der Unsinn?"

"Wir sind die Pantoffeln vom General, doch der kann uns mal... Ohne sein Wissen, sind wir einfach ausgerissen. Dem armen Tropf, stieg die Macht in den Kopf. Wir werden dich nun begleiten, in guten und in schlechten Zeiten."

Elias ist völlig durcheinander. Ausgerechnet die Pantoffeln des Generals sollen ihn befreien? Handelt es sich um eine weitere Finte, um ihn endgültig fertig zu machen?

Die Pantoffeln machen Druck: "Beeile dich, eile, nimm die Feile! Statt zu pennen, musst du die Stäbe durchtrennen!"

"Wenn sie mich erwischen, bin ich geliefert."

Die Pantoffeln erwidern ganz cool: "Der General ohne Pantoffeln, ist wie Rösti ohne Kartoffeln! Solange wir Finken mit dir marschieren, wird dir nichts passieren."

Elias rafft sich auf. Er nimmt die Feile zur Hand und presst sie gegen die Gitterstäbe. Sie durchtrennt das harte Eisen wie Butter. Jetzt nur weg hier!

Die Pantoffeln warnen: "Weil du nicht hier geboren, bist du ohne uns verloren. Du solltest keine Schritte wagen, ohne uns am Fuss zu tragen".

Elias schlüpft hastig in die Finken. Der Alarm geht los. Scheinwerfer erhellen das Areal. "Halt, still gestanden!" brüllt die Wache. Eine fletschende Bestie reisst an der Kette. Der Wächter lässt sie los.

Der Ausbrecher bleibt wie versteinert stehen. Jetzt werden die Pantoffeln aktiv. Sie fliegen mit dem vor Angst Erstarrten davon. Im Nu ist der Köter abgehängt.

Elias bedankt sich artig bei seinen Rettern. Die lächeln schelmisch: "Fette Köter produzieren stinkende Haufen, die würden gescheiter schneller laufen."

"Hochmut kommt vor dem Fall," entgegnet Elias lächelnd. Er weiss, dass mit seiner Flucht das Abenteuer Pantoffelland erst begonnen hat.

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